Wie lagert man Wein am besten?

Wie lagert man Wein am besten?

Welchen Wein kann ich lagern? Wie lagere ich Wein richtig und wie kann ich Wein ohne Keller lagern? Dazu gibt es viele Fragen und wir werden schon mal ein paar dazu beantworten.

Am besten eignet sich ein kühler, (nahezu konstanter Temperatur im Winter wie Sommer), feuchter Keller der geruchsneutral, dunkel und erschütterungsfrei sein sollte. Ideal für die Weinlagerung ist eine Durchschnittstemperatur von 10 - 12°C. Für den Weinprofi empfiehlt sich natürlich auch ein Weinklimaschrank als alternative, der die idealen Bedingungen des Weinkellers simuliert.

Wer keinen entsprechenden Keller hat und sich nicht extra einen Weinklimaschrank zulegen möchte, muss nicht auf den eigenen Weinvorrat verzichten. Ein kühler Platz in der Wohnung, an dem die Temperaturen nicht allzu sehr schwanken, tut es auch, oft ist dies das Schlafzimmer. Unter dem Bett findet sich immer Platz für einige Flaschen Wein. Grundsätzlich gilt, dass der Wein umso schneller reift, je höher die Umgebungstemperatur ist. Temperaturen über 20°C sind ungeeignet, starke Geruchs- oder Lichteinwirkung sind ebenfalls zu vermeiden.

Für die langjährige Lagerung sollten Weine, die mit Korken verschlossen sind, liegend aufbewahrt werden, damit der Korken nicht austrocknet und einschrumpft. Zusätzlichen Schutz für hochwertige Gewächse bietet die Versiegelung der Korken mit speziellem Siegellack. Mit Kork verschlossene Weine, die für den schnelleren Konsum gedacht sind, können über einen Zeitraum von 1 – 2 Jahren auch stehend aufbewahrt werden, da die Feuchtigkeit aus dem Flascheninneren den Korken ausreichend feucht hält.

Weine mit Kunststoffkorken, Schraubverschluss, Kronkorken oder Glasverschluss können bedenkenlos stehend aufbewahrt werden.

Jeder Wein ist ein individuell und einzigartig. Daher ist auch die Haltbarkeit und Lagerungsfähigkeit der Weine sehr unterschiedlich. Man kann jedoch generell sagen, dass Weine umso länger haltbar sind, je höher der Gehalt an Alkohol, Süße, Säure und - beim Rotwein – an Gerbstoff (Tannin) ist. Dabei kommt es auf die Summe dieser Inhaltsstoffe an. Das heißt, edelsüße Spezialitäten wie Trockenbeerenauslesen oder Eisweine, die auch noch eine frische Säure mitbringen und im Alkoholgehalt nicht allzu niedrig sind, können ungefähr 20 Jahre oder noch länger aufbewahrt werden. Sie entwickeln ihre volle Reife und Eleganz oft erst nach einigen Jahren und sind außergewöhnliche Geschenke zu ganz besonderen Anlässen, wie beispielsweise zur Hochzeit. Denn was kann man sonst noch aus seinem Geburtsjahr genießen?

Ebenfalls mehrere Jahre haltbar sind hochwertige Rotweine mit einem hohen Gerbstoffanteil und Alkoholgehalten von 13 vol.% oder mehr, insbesondere wenn sie auch noch im Barrique-Fass gereift sind. Basisqualitäten trockener Weine sollten innerhalb von 2-3 Jahren getrunken werden. Im Premiumbereich sind bei trockenen Weinen auch 5-10 Jahre kein Problem. Bei lieblichen Spät- und Auslesen, insbesondere von der säurebetonten Sorte Riesling, kann man den Vorrat unbesorgt noch etwas länger pflegen.

Sekt schmeckt am besten frisch. Markensekte sollte man möglichst kurzfristig vor dem Genuss kaufen und maximal ein Jahr lagern. Winzersekte vertragen auch eine 2-3-jährige Aufbewahrung.
Rosé und Weißherbst schmecken jung getrunken am besten, denn in den ersten Jahren kommen die Fruchtaromen am deutlichsten zur Geltung. Sie sind selten für die lange Lagerung gedacht, dementsprechend sollte man sie nicht länger als 1-2 Jahre aufbewahren.

Beim Einkauf von Weinen, die für eine längere Lagerung gedacht sind, empfiehlt es sich, eher ein wenig mehr einzukaufen. Es ist sehr spannend in Abständen von einigen Jahren den Entwicklungs- bzw. Reifeprozess der Weine zu verfolgen. Es lohnt sich also, nicht nur einzelne Flaschen zu kaufen, sondern auch mal sechs oder gar zwölf Flaschen über längere Zeit aufzubewahren. Die Zeit der vollendeten Reife herauszuschmecken und den Wein dann auf seinem Höhepunkt bei einer Festlichkeit zu trinken ist für viele Weinkenner die schönste Freude. Sie erfordert jedoch auch ein wenig Übung und Sie sollten sich auch hier den Rat von Fachleuten z.B. Weinhändler oder von dem Winzer, bei dem der Wein gekauft wurde, einholen.

- Markus Munz -